Atem-Übung 1

Klei­ne Schrit­te” in Coro­na Zeiten

Vor­ne­weg: Die “Klei­nen Schrit­te” haben ihre Ent­wick­lungs­zeit, soll­ten nicht nur eini­ge Tage, son­dern am bes­ten über Wochen und Mona­te geübt wer­den, das passt doch gera­de gut, oder …

Und wenn ihr sie übt, soll­tet ihr euch min­des­tens 12 Minu­ten Zeit dafür neh­men, noch bes­ser sind 20–30 Minu­ten. Die­se Zeit haben jetzt auch vie­le von euch, viel bes­ser fürs Immun­sys­tem als lang­wei­li­ge Talk­shows über Coro­na Zei­ten mit immer den­sel­ben Argumenten.

Es braucht etwas Zeit bis der Fluss der Bewe­gung ent­steht, und damit die tie­fe­re Wir­kung. Wenn ich selbst  mal wie­der die klei­nen Schrit­te für mich übe, blei­be ich über einen län­ge­ren Zeit­raum (1/2 Jahr) dabei und mache so gut wie nichts anderes. 

Das als Emp­feh­lung auch für euch. Ihr wer­det natür­lich eure eige­nen Erfah­run­gen damit machen.

Aus­gangs­hal­tung ist ein guter Stand, seid anwe­send bis in die Füße, gut getra­gen vom Boden, der sich an eure Fuß­soh­len anschmiegt, es soll­te euch kein schwe­rer Zug zum Boden zie­hen. Fuß‑, Knie- und Hüft­ge­len­ke sind beweg­lich. Die Füße ste­hen ein wenig dich­ter als üblich neben­ein­an­der, kön­nen sich fast berüh­ren, das ist erst mal unge­wohnt.

Die Bewe­gung beginnt indem ihr euch etwas mehr auf einen Fuß nie­der­lasst und den ande­ren, “frei­en Fuß”, um etwa die Hälf­te sei­ner Län­ge nach vor­ne bewegt. Wäh­rend sich der „freie“ Fuß nach vor­ne bewegt, gibt es gleich­zeitg eine klei­ne Auf­wärts­be­we­gung, da sich der „belas­te­te“ Fuß par­al­lel zur Vor­wärts­be­we­gung etwas gegen den Boden abdrückt. Die Füße blei­ben immer mit gan­zer Soh­le am Boden, auch die Fer­se löst sich in kei­ner Bewe­gungs­pha­se vom Boden. Auch das ist gewöhnungsbedürftig.

Nach der ers­ten klei­nen Vor­wärts­be­we­gung ver­la­gert ihr euer Gewicht auf den ande­ren Fuß und das Glei­ten beginnt wie vor­her. Wäh­rend ihr den Fuß vor­schiebt und das Kör­per­ge­wicht von einem Fuß auf den ande­ren ver­la­gert, wird der Bewe­gungs­ab­lauf durch nichts unter­bro­chen. Die Bewe­gun­gen gehen mit zuneh­men­der Übungs­dau­er immer gleich­mä­ßi­ger und leich­ter inein­an­der über, ohne jedes Fest­hal­ten, ohne “Ruck und Zuck”.

Ihr wer­det fest­stel­len, dass der Fluss am Anfang gar nicht so ein­fach ent­steht, da ist ein Schwan­ken, die Zehen kral­len, die Gelen­ke sind fest, der Atem ist unre­gel­mä­ßig, Ihr ver­sucht euch womög­lich inner­lich fest­zu­hal­ten, die Bewe­gung ist ungleich­mä­ßig, unaus­ge­gli­chen. Nach und nach ent­steht ein Atem­rhyth­mus, der die Bewe­gung immer mehr führt, er kann auch immer wie­der zwi­schen Ein- und Aus­atem­pha­se wech­seln. alles gut … dann ent­steht “Getra­gen­wer­den in der Bewegung”.

Es ent­steht ein kraft­vol­ler unte­rer Atem­raum, und mit der Zeit wei­tet sich die Wir­kung deut­lich auf den obe­ren Raum aus: der Kie­fer­be­reich wird locke­rer, die Schul­tern- und Nacken­mus­ku­la­tu­ren begin­nen sich zu lösen, sin­ken, und ihr wer­det die Er-“leichterung” spü­ren kön­nen. Die Augen soll­ten geöff­net sein, auf hori­zon­ta­ler Ebe­ne, ohne irgend­was zu “grei­fen”, sie erleich­tern das Ent­ste­hen des Gleich­ge­wichts.

Und wie oben schon erwähnt: Die “Klei­nen Schrit­te” haben ihre Ent­wick­lungs­zeit,  soll­ten nicht nur eini­ge Tage, son­dern am bes­ten über Wochen und Mona­te geübt wer­den, gebt ihnen einen Chan­ce, und sie wer­den euch zu neu­en Orten bringen.

Ich wün­sche euch viel Freu­de damit, inne­ren Fluss und Getra­gen­sein, und eine gestärk­te Bezie­hung zu eurem Atem wird euch gut durch die­se her­aus­for­dern­den Zei­ten bringen.

Mit atem­be­weg­ten Grüßen

Ger­trud

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