Atemleib
Als Atemleib bezeichnen wir die drei-dimensionale Empfindung der Atembewegung im Leib/Körper. Atemleib ist vom Atem bewegte Substanz im Leib/Körper.
Drei-dimensionaler, skulptierender Atemleib
Durch das drei-dimensionale Empfinden des bewegten Atemleibes sind wir automatisch IN der Erfahrung, im Geschehen drin und brauchen nicht mehr daran zu arbeiten, vom Betrachten ins Einlassen zu gehen. Betrachten trennt die Kräfte und so können diese nicht zusammenarbeiten. Wenn ich “drin” bin, was ganz einfach geschieht über das drei-dimensionale Empfinden der Atembewegung, kommt das Prinzip der Gleichberechtigung der Kräfte zum Zug.
Die Kräfte verbinden sich auf diese Weise und ihre Intelligenz lässt sie so zusammenarbeiten, dass Heilung, Ganz-Werden entstehen, mit der Hilfe des Zulassens und “Fliessens” des Atems.
Der Skulptierende Atemleib ist die reale, tatsächlich zu empfindende Atembewegung, die sich durch meine innere körperlich-seelisch-geistige “Landschaft” gestaltet und entwickelt.
Also, nicht nur weit und schmal, sondern viel differenzierter in allen möglichen Strömungen, Drehungen, Windungen Verdichtungen, etc.
In einem schöpferischen Prozess entstehen Bewegungen, vom Atem initiiert, die mich aus meinem Inneren “skulptieren”, gestalten.
Mein skulptierender Atemleib, einzigartig, wird zum Indikator für mein Sein und meine Entwicklung und richtet sich klärend an seelisch-geistige Inhalte und unterstützt diese in ihren ausdrucksorientierten Entwicklungen.
Inhalte
Inhalte ist alles andere, das wahrzunehmen ist mit/neben der Empfindung des 3D bewegten, skulptierenden Atemleibes.
Also, z. B., BIlder, Gefühle, Gedanken, Intutitionen, Farben, und vieles mehr, die zusammen mit der Empfindung auch da sind.
Diese sogenannten “Inhalte” suchen sich die Empfindung des betreffenden Menschen, damit sie “leben” können und erkennen, wo sie hingehören. “Inhalte” sind die seelisch-geistigen Aspekte meines Selbst.
Empfindungsweite – Empfindungstiefe
Beide gehören zusammen und treten nie alleine auf. Das Empfindungsbewusstsein ist von seiner Nautur immer aufs Ganze eingestellt, Innen und Aussen zusammen, das Eigene – das Andere. Das Empfindungsbewusstsein geht gleichzeitig in alle Richtungen, rundum Aussen und bis tief in den innersten Kern. Die Empfindungsweite ist im Alltag meistens aktiv, besonders, wenn wir uns bewegen, wir nehmen sie oft gar nicht bewusst wahr.
Mit offenen Augen spüren wir die eigene Atembewegung, den bewegten Atemleib in unserem Inneren und dabei geht die Empfindungsweite nicht weg. Wir bleiben dadurch im Ganzen, Innen und Aussen gleichzeitig und spüren so das Eigene im großen, bezugsorientierten Raum. Wenn dabei der eigene, authentische Atem zugelassen wird, sind wir bereit und offen für Beziehungen, ohne uns dabei aufzugeben, oder vom Unbewussten bestimmen zu lassen.Die Empfindungsweite bringt Helles, Leichtes und ermöglicht uns so, den Atem mehr in der eigenen bewussten Entwicklung zu lassen, ohne Kompromiss im Zulassen. Auf diese Weise reagieren wir nicht auf Beziehungen, sondern antworten echt. Übertragung und Projektion werden vermieden.
Wenden wir diese Art von Empfindungsbewusstsein an, so wird es auch leichter, Empfindung zu empfangen und nicht zu sammeln oder holen. Das Empfangende in der Empfindung ermöglicht das Absichtslose und so kann die Quelle des Zulassens frei fliessen, ohne durch einen Plan gestört zu werden.
Fliessen = Persönliche Inhalte, Wesen
Mit Fliessen ist der dynamische Fluss gemeint, der durch die Atemzyklen durchgeht, idealerweise ohne Unterbrechung.
Das Fliessen ist die Dynamik, wie der Atem in mich eintritt, füllt, mich wieder verläßt und während ich vertrauensvoll warte, bis der nächste Atemzyklus wieder von alleine kommt, mich gelassen weiterbewegt. Das „Fliessen“ entsteht durch mein Zulassen des Atems und zeigt an, ob mein „Material/meine Inhalte“, die sich aus der Quelle des Zulassens zeigen, von mir durch die Atembewegung ohne Unterbrechung durchgelassen werden. Der Atem tritt in mich ein und wird wieder zurückgegeben ins Ganze und bewegt (Atembewegung) mich dabei. Wenn dies ohne Unterbruch, also in einem „Fliessen“ geschehen kann, auch in der sogenannten Atemruhe, kommt meine Wahrheit durch. Dies spüre, erfahre ich für mich selber, aber es wird auch in meinen Bezügen nach Aussen/Beziehungen tragend.
Fiessen geht durch jeden Atemzyklus und fliesst weiter in den nächsten, etc.. So zeigt sich Fliessen auch im Atemrhythmus.
Auf diese Weise entwickelt und komplettiert sich ein Atemzyklus (AZ) in seiner/meiner Wahrheit, die im Impuls am Anfang des AZ vorhanden ist und mir angeboten wird. Muster lösen und integrieren sich dabei. Durch bewusstes Empfinden von Variationen in diesem Fliessen des AZ lerne ich, meinen Atem/Atembewegung und den Atem-Zyklus in seinen/meinen “Inhalten” kennen. Die Variationen im Fliessen des AZ und Atemrhythmus (AR) sind Äußerungen meiner “Inhalte”, das, was ich bin, auch meine seelisch, geistigen Aspekte, und wie ich mit dem Stoff (= EA-AA=Ruhe), der mir das Leben anbietet, umgehe. Sozusagen die “Sprache meines Atems”, meine Atemsprache. Ich “höre/verstehe” diese Sprache, indem ich meinen skulptierenden Atemleib empfinde, — mit den darin enthaltenden Variationen im Fliessen des AZ/AR. Das “Verstehen” dieser Sprache wird gefördert durch das gleichzeitige Empfinden des skulptierenden Atemleibes (AL) und den Variationen im Fliessen des AZ/AR. Das “Hören und Verstehen” dieser Sprache wird nicht in erster Linie von meinem analytischen Denken umgesetzt, sondern mit meinem somatischen Empfangen/Hören, also jede Zelle in meinem Leib “hört und versteht”. Das gesamte intelligente zelluläre Empfindngsbewusstsein empfängt/hört und liefert den Stoff für das Verstehen/Erkennen.
Wir sind so an das tiefe Wissen um mein Ganz-Sein und meine eigene Wahrheit in dieser Welt angeschlossen.
Das “Fliessen” bringt dieses Wissen in die Entwicklung, d. h. es hilft, dieses Wissen durch den ganzen Atemzyklus (AZ) in seiner Wahrheit (im Fluss) zu lassen und zu vollenden.